Grundlagen des TaeKwon-Do

Taekwon-Do ist ein südkoreanischer Kampfsport und steht für den Weg von Fuss und Faust. Obwohl Taekwon-Do für den laienhaften Betrachter grosse ähnlichkeiten mit anderen asiatischen Kampfsportarten aufweist, so unterscheidet es sich doch in einigen wesentlichen Punkten von diesen. Ein wichtiger Unterscheidungspunkt ist der stark ausgeprägte Formenlauf (auch Schattenkampf genannt), in dem insbesondere Stellungen, Bewegungsabläufe und Präzision trainiert werden. Darüber hinaus ist die Taekwon-Do Technik sehr auf Schnelligkeit und Dynamik ausgelegt, was nicht zuletzt durch den Wettkampf bedingt ist. Im Taekwon-Do dominieren Fusstechniken deutlicher als in vergleichbaren Kampfsportarten.

 

Der Begriff Taekwon-Do sowie die heutige Art der Ausübung ist erst in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden und kann ganz grob als Synthese von vielen verschiedenen Kampfsportstilen betrachtet werden. Bereits im 1. Jahrhundert nach Christus gab es waffenlose Kampfkünste in Korea. Inwieweit diese die spätere Kampfsportart Taekwon-Do beeinflusst haben, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, dennoch ähneln sich zahlreiche Techniken. Um diese ähnlichkeit auszudrücken, wurde der Name Taekwon-Do gewählt, der sich aus den folgenden drei koreanischen Worten zusammensetzt:

 

Tae = "Springen, Schlagen, Treten mit dem Fuss" (stellvertretend für alle Fuss- und Beintechniken),

Kwon = "Faust" (für alle Hand- und Armtechniken) und

Do = "Der Weg zur geistigen Reife, die Kunst des waffenlosen Kämpfens".

Taekwon-Do als moderner Sport unterteilt sich heute in die einzelnen Disziplinen:

 

Formenlauf (Tul, Hyong, Taeguk/Poomse): festgelegte Techniken werden in vorgegebener Reihenfolge durchgeführt.

Selbstverteidigung (Hosinsul): Selbstverteidigung gegen einen/mehrere unbewaffnete oder bewaffnete Gegner.

Einschrittkampf (Hanbon Kirugi, Ibo-Taeryon): Ein Schaukampf mit festgelegter Technikenreihenfolge gegen einen Gegner.

Bruchtest (Kyok-pa): Zerstören von Holzbrettern, Ziegeln oder sonstigen Materialien mittels Taekwon-Do Techniken.

Freikampf (Taeryon, Matsoki oder Kyorugi): abgesprochener oder freier Kampf in verschiedenen Kombinationen.

Wettkampf (Chayu Matsoki): Teil- oder Vollkontaktkampf gegen einen Gegner.

Grundschule (Kibon Yonsup), Gymnastik (Dosoo Dallyon) und Theorie (Ilon) sollten aber auch ständige Trainingsbestandteile sein.

Durch kontinuierliches Training und bewusste Ausübung dieser Disziplinen sollen die Taekwondoins, so werden alle Taekwon-Do Betreibenden genannt, ihren Geist schulen. 


General Choi Hong Hi

* 9. November 1918 +15. Juni 2002 in Pjöngjang, Nordkorea war ein südkoreanischer General und Entwickler der Kampfsportart Taekwon-Do.

 

Choi Hong Hi wurde am 9. November 1918 im Gebiet des heutigen Nordkorea geboren. Schon im Alter von zwölf Jahren wurde er wegen Aufwiegelung gegen Japan, das damals Korea besetzt hielt, aus der Schule ausgeschlossen. Deshalb schickte ihn sein Vater zu einem Privatlehrer, Han Il-dong.

 

Dieser war nicht nur einer der berühmtesten Lehrer der Kalligraphie (Schönschreibkunst), sondern soll auch ein Meister des Taekkyon gewesen sein. 1938 wurde Choi zur Weiterbildung nach Japan gesandt. Dort erlernte er die japanische Kampfkunst Shotokan Karate und erlangte nach zwei Jahren intensiven Trainings den schwarzen Gürtel I. Grades. Beim Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde Choi, gegen seinen Willen, von der japanischen Armee rekrutiert. Während seiner Stationierung in P'yo(ngyang in Nordkorea wurde er als Organisator der koreanischen Unabhängigkeitsbewegung, die als Studenten- und Soldatenbewegung von Pyongyang bekannt wurde, angeklagt und während der acht Monate vor seinem Prozess in einem japanischen Gefängnis inhaftiert.


Kampfkunst in der Zelle

Um die Langeweile zu mildern und sich physisch fit zu halten, soll er in seiner Zelle Shotokan Karate praktiziert haben. Innerhalb kurzer Zeit wurden sein Zellengenosse und der Gefängniswärter seine Schüler. Die Befreiung Koreas im August 1945 rettete Choi vor einer siebenjährigen Gefängnisstrafe. Daraufhin reiste er nach Seoul, wo er eine Soldaten- und Studentenpartei gründete. Im Januar 1946 wurde er als stellvertretender Leutnant in die neu gegründete koreanische Armee aufgenommen und bald darauf Kompaniechef des vierten Infantrieregiments in Kwangju in der Provinz Süd-Cholla. Dort begann er zunächst damit, seine Soldaten im Karate zu unterrichten. Angetrieben durch seine nationale Gesinnung verschrieb er sein Leben aber den koreanischen kriegerischen Künsten. Er wollte eine eigene kriegerische Kunst entwickeln, die dem japanischen Karate in Psyche und Technik überlegen sei. Diese Aufgabe wurde sein Lebenswerk. In den folgenden Jahren entwickelte er neue Techniken, verbesserte die Shotokan Techniken und ergänzte die Karatetechniken durch unzählige weitere. Parallel mit seiner steilen militärischen Karriere (1951 wurde er Brigadegeneral) wuchs sein Einfluss auf das Militär und so konnte er es durchsetzen, dass die von ihm entwickelte kriegerische Kunst in das Ausbildungsprogramm der Armee aufgenommen wurde.


Kampfkunst und Militär

Die Kampfkunst verbreitete sich in der Folgezeit unter dem neuen Namen Taekwon-Do schnell im ganzen Land. 1959 bereiste Choi Hong-Hi mit einem 19-köpfigen Demonstrationsteam den fernen Osten, um auch ausserhalb Koreas TKD zu verbreiten. Diese Reise wurde zu einem überwältigenden Erfolg, sowohl im Ausland als auch in Korea selbst. Mit immer neu zusammengestellten Teams bereiste er in den folgenden Jahren Amerika, Europa, den nahen und den mittleren Osten, und viele Mitglieder dieser Teams blieben anschliessend in den besuchten Ländern, um TKD zu verbreiten und neue Landesverbände zu gründen. Am 22. März1966 wurde in Seoul die International Taekwon-Do Federation (ITF) gegründet. Gründungsmitglieder waren die Landesverbände Arabien, Deutschland, Italien, Korea, Malaysia, Singapur, Türkei, USA und Vietnam. Choi Hong-Hi wurde der erste Präsident der ITF und hatte dieses Amt bis zu seinem Tode 2002 inne. In den nachfolgenden Jahren kamen zahlreiche neue Landesverbände hinzu. Zur Zeit gehören der ITF über 100 Landesverbände an, und die Zahl der Schüler geht in die Millionen. Zwei Jahre, nachdem die ITF ihren Hauptsitz nach Toronto verlegt hatte (1972), wurde die erste ITF-TKD-WM durchgeführt. Seit 1983 befand sich das Hauptbüro in Wien.

 

General Choi Hong Hi,hat zehn zu erreichenden Zielen zusammengefasst, die als "Grundsätze des Taekwon-Do" gelten und wie folgt lauten:

Ye-Ui, die Höflichkeit

Yom-Chi, die Integrität

Innee, die Geduld bzw. die Ausdauer

In-Nae, das Durchhaltevermögen

Guk-Gi, die Selbstdisziplin

Beakjul-bool-gul, die Unbezwingbarkeit

Hullyung-ham, die Fairness

Jung-shin-soo-yang, die moralische, ethische Einstellung und Bildung im Taekwon-Do

Kyum-son, die Menschlichkeit

Chung-shin-t´ong-il, die Konzentrationsfähigkeit

Quelle: Wikipedia


International Taekwon-Do Federation

Die ITF-Deutschland

 

Die International Taekwon-Do Federation Deutschland e. V. (ITF-D. e.V.) ist der nationale

ITF Taekwon-Do Verband in Deutschland.

Der Verband ist seit 1966 Mitglied (Gründungsmitglied!) im Weltverband ITF ( = International Taekwon-Do Federation/mittlerweile ca. 120 Mitgliedsverbände)

und im europäischen Verband (AETF = All Europe Taekwon-Do Federation) und lehrt und verbreitet das Taekwon-Do des Begründers Choi Hong-Hi.

Die Graduierungen, die in Prüfungen abgelegt werden, werden International anerkannt.

 

 

Mindest Vorbereitungszeiten zwischen den KUP-Prüfungen beim ITF-Verband


Sinuswelle und Bewegungsformen

richtig gezeigt und erklärt von Harry Vones 8.DAN ITF